Über uns

Wir sind eine kontinuierlich wachsende Beteiligungsholding. Unser Fokus liegt sowohl in der Weiterentwicklung der bestehenden Gruppenunternehmen als auch in der Akquisition neuer Beteiligungen.

Unternehmer mit langer Historie

Wir haben die VTC seit Mitte der 1990er Jahre gemeinsam auf­gebaut. Zu Beginn haben wir im Auftrag von Investoren als klas­sische Private Equity-Gesellschaft agiert, seit Anfang der 2000er-Jahre verfolgen wir jedoch unsere ursprüng­liche Vision: Wir inves­tieren aus­schließlich unsere eigenen, selbst erwirt­schaf­teten Mittel und sind dadurch selbst zu Unter­nehmern geworden. Uns treibt die lang­fristige Weiter­entwicklung der VTC und ihrer Gruppen­unter­nehmen und nicht die kurz­fristige Perspektive auf einen schnellen Exit.

Holding mit Mehrwert

Wir verstehen uns als Sparrings­partner des Managements unserer Betei­li­gungen. Dabei unter­stützen wir bei der Strategie­ent­wicklung oder selektiv in stra­te­gischen Projekten. Die Grup­penun­ternehmen agieren eigenständig und autark, die Holding hält keine Zentral­funktionen vor. Wir vermeiden operative und finanzielle Ver­flech­tungen zwischen unseren Betei­li­gungs­unternehmen und stärken statt­dessen die Flexi­bili­tät und Hand­lungs­fähigkeit des Managements vor Ort.

Professionelle Akquisitionsprozesse

Mit unserer langjährigen Erfah­rung und unserem soliden finan­ziellen Back­ground – die Holding ist voll­ständig eigenkapital­finanziert – sind wir in Veräuße­rungs­pro­zessen seriöse und zuver­lässige Gesprächs­partner für Unter­nehmer oder Konzerne. Da wir selbst Unternehmer sind, können wir uns gut in die Situation unserer Gegenüber hinein­ver­setzen. Aufgrund unserer Struktur können wir schnell entscheiden und individuell angepasste Betei­li­gungs­modelle anbieten.

Werteorientierte Firmenkultur

Unser Team ist über die letzten drei Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen. Unsere Firmenkultur basiert auf Werten, die wir auch in unsere Gruppen­unter­nehmen trans­por­tieren. Für uns steht nicht nur die Erreichung kurzfristiger finanzieller Ziele im Vordergrund, sondern wir achten auf die lang­fris­tigen Aus­wir­kun­gen unseres Handelns. Unsere Investition in ein Unter­nehmen bedeutet gleichzeitig ein starkes Commitment gegenüber den Kunden, Mitar­beitern und Fremd­kapi­tal­gebern.

Unser Wertekatalog

VTC in Zahlen

EUR 700 Mio.
Jahresumsatz
> 4.500
Mitarbeiter
EUR 300 Mio.
Eigenkapital
bis EUR 50 Mio.
Eigenkapital pro Transaktion

Das VTC-Team

Susanne Fehre
Susanne Fehre
Assistenz

Susanne Fehre ist seit 2023 Teil des Teams der VTC. Sie begleitet und unterstützt die Geschäfts­führung sowie das Team der Wertcontor als Assistentin bei allen administrativen und kaufmännischen Themen.

Frau Fehre war vorher als Vorstandsassistentin in einem mittelständischen Familienunternehmen in München tätig. Weitere Erfahrungen sammelte Sie bei einem Tochterunternehmen der Unicredit, für das sie mehr als zehn Jahre als Assistentin der Geschäftsleitung tätig war. Frau Fehre hat eine Ausbildung als Krankenschwester.

Mira Has
Mira Has
Assistenz

Mira Has ist seit Anfang 2024 Teil des Teams der VTC. Sie begleitet und unterstützt die Geschäftsführung und das Investment Team bei administrativen und kaufmännischen Themen.
Zuvor war Sie bei einem Family Office mit Schwerpunkt im Immobilienbereich als Executive Assistant tätig. Weitere Erfahrungen sammelte sie unter anderem als Teamasisstentin sowie als Sales Support bei einer expandierenden deutschen Fondsgesellschaft. Mira Has hat eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation.

Philipp Härtel
Philipp Härtel
Investment Manager

Philipp Härtel ist seit 2020 Teil des Teams von VTC. Er begleitet Unternehmenstransaktionen und bestehende Beteiligungsunternehmen und ist zudem mit der Sondierung potenzieller Beteiligungen und Märkte betraut.

Vor seinem Einstieg bei VTC war er im M&A Team von Harris Williams in Frankfurt tätig. Zu seinen weiteren Stationen zählen unter anderem die Beteiligungsgesellschaft Gimv, KPMG und ING Corporate Finance.

Herr Härtel hält einen Bachelor of Science in Ökonometrie der Universität Maastricht, Niederlande sowie einen Master of Science in Corporate Finance der Rotterdam School of Management, Niederlande.

Andreas Joha
Andreas Joha
Investment Manager

Andreas Joha ist seit 2021 Teil des Investment Teams von VTC. Er begleitet Unternehmenstransaktionen und bestehende Beteiligungsunternehmen und ist zudem mit der Sondierung potenzieller Beteiligungen und Märkte betraut.

Zuvor war er mehrere Jahre für PWC in München tätig und hat an zahlreichen Kauf- und Verkaufstransaktionen für Private Equity Kunden mitgewirkt.

Andreas Joha hält einen Bachelor of Science in Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Finance & Accounting der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie einen Master of Science in Finance mit Schwerpunkt Corporate Finance der Stockholm School of Economics.

Jürgen Leuze
Jürgen Leuze
Managing Partner

Jürgen Leuze hat in den Anfangsjahren der VTC an verschiedenen Indus­trie­konsoli­die­rungen mitgewirkt und zeitweise auch Geschäfts­führungs­mandate in Betei­ligungs­unter­nehmen übernommen. In den letzten Jahren hat Jürgen Leuze an diversen Unter­nehmens­trans­aktionen mitgewirkt und dabei breite Erfahrung in den Berei­chen Erneuerbare Energien sowie Industrie aufgebaut. Jürgen Leuze verant­wortet die Beteili­gung der VTC an der Baettr Holding GmbH.

Vor seinem Studium war Jürgen Leuze für die HypoVereinsbank AG in München tätig. Er kommt aus einer Unter­nehmer­familie in Baden-Württemberg und ist aktiver Gesell­schafter in der familien­eigenen Industriegruppe.

Jürgen Leuze hat einen Abschluss als lic.oec. (HSG) in Betriebswirtschaft mit der Vertiefung in Finanz- und Rech­nungs­wesen der Universität St. Gallen, Schweiz.

Stefan Leuze
Stefan Leuze
Managing Partner

Stefan Leuze hat zahlreiche Transaktionen der VTC in Deutsch­land und in der Schweiz begleitet, viele davon im Maschinen- und Anla­gen­bau. Er verantwortet die Betei­ligungen der VTC an der Sesotec GmbH und der JK-Gruppe.

Vor seiner Zeit bei der VTC war Stefan Leuze Partner einer Bera­tungs­firma und dort unter anderem als Interim Geschäfts­führer mit der Neu­aus­richtung mittel­stän­discher Unterneh­men betreut. Zu Beginn seiner Karriere war er für die Strate­gieberatung Bain & Company in München und London sowie für die HypoVereinsbank AG in München tätig. Darüber hinaus ist er im Verwal­tungs­rat der fami­lien­eigenen Unter­nehmens­gruppe tätig.

Stefan Leuze hat einen Abschluss als Diplom-Kaufmann der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Julius Mährlein
Julius Mährlein
Partner

Julius Mährlein ist seit 2015 für die VTC tätig. Er begleitet Unter­neh­mens­transak­tionen und die Ent­wick­lung der Beteili­gung­sunter­nehmen.

Vor seinem Einstieg bei VTC war er für GCA Altium tätig und hat an einer Vielzahl von M&A-Transaktionen auf der Käufer- wie auch Verkäuferseite mitgewirkt. Seine Branchen­schwer­punkte waren dabei Kon­sum­güter und Handel.

Julius Mährlein hält einen Bachelor sowie einen Master of Science in International Business der Universität Maastricht, Niederlande.

Richard Ramsauer
Richard Ramsauer
Managing Partner

Richard Ramsauer hat für die VTC zahlreiche Unternehmens­trans­ak­tionen in den Berei­chen Industrie, Infra­struktur­technik und Elektronik durchgeführt. Er betreut die Betei­li­gung der VTC an der FRIWO AG. Richard Ramsauer ver­ant­wortet auch die Öffentlichkeits­arbeit der VTC.

Zuvor war Richard Ramsauer mehrere Jahre für die Strategie­beratung Bain & Company in München und Stockholm tätig. Während seiner Beratungs­tätigkeit verantwortete er Effizienz­programme und Strategie­projekte im Industrie- und Rohstoff­sektor. Darüber hinaus ist Richard Ramsauer im familien­eigenen Forstbetrieb aktiv.

Richard Ramsauer hat einen Abschluss als lic.oec. (HSG) in Betriebs­wirtschaft der Uni­versität St. Gallen, Schweiz, sowie einen MBA der University of Chicago, USA. Richard Ramsauer ist österreichischer Staatsbürger.

Dr. Thomas Robl
Dr. Thomas Robl
Managing Partner

Vor Gründung der VTC im Jahr 1992 war Thomas Robl mehrere Jahre für die IMM Industrie Management München tätig, damals eine der ersten deutschen Betei­li­gungs­gesell­schaften.

Während seiner Tätigkeit bei der VTC hat Thomas Robl seine umfang­reiche Trans­aktions­erfahrung im Rahmen von zahl­reichen Unter­neh­mens­trans­ak­tionen einge­bracht. In den Anfangsjahren der VTC hat er eine Reihe von Industrie­konsoli­dierungen umgesetzt und bei einzelnen Betei­li­gungen auch operative Ver­ant­wortung übernommen. Thomas Robl hat bei der Gründung eines führenden Emissions­hauses für Private Equity Dachfonds mitgewirkt und sitzt heute im Auf­sichtsrat der Gesell­schaft.

Thomas Robl hat einen Abschluss als Dr. rer. nat. in Physik der Technischen Universität München sowie einen MBA von INSEAD, Frankreich.

Nicole Weihrauch
Nicole Weihrauch
Assistenz

Nicole Weihrauch ist seit 2023 für die VTC als Assistentin tätig. Sie begleitet und unterstützt die Geschäftsführung und das Investment-Team bei administrativen und kaufmännischen Themen.

Vor ihrem Einstieg bei der VTC war sie viele Jahre bei einer renommierten Private Equity Firma in München als Assistentin tätig. Weitere Erfahrungen sammelte sie im internationalen Geschäft einer führenden Internetplattform sowie in verschiedenen Bereichen der Dresdner Bank.

Nicole Weihrauch absolvierte eine Ausbildung zur Bankkauffrau und hat einen Abschluss als Diplom-Kauffrau der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Dr. Ulrich Wolfrum
Dr. Ulrich Wolfrum
Partner

Ulrich Wolfrum ist seit dem Jahr 2000 bei der VTC und hat bei zahlreichen Unter­nehmens­transaktionen mitgewirkt sowie diverse strategische Projekte und Add-on-Akqui­si­tionen bei Beteiligungs­firmen verantwortet. Er ist heute Ansprech­partner für M&A-Berater bzw. Invest­ment­banken und verantwortet den Bereich Deal Generation bei der VTC.

Nach seinem Studium war Ulrich Wolfrum mehrere Jahre für die Strate­gie­beratung A.T. Kearney in München und Düsseldorf tätig. Sein Schwerpunkt lag auf Kunden in den Bereichen Konsum­güter, Handel und Energie, bei denen er neben Effizienz­steige­rungen auch an der Entwicklung und Umsetzung von Strategie­projekten mitwirkte.

Ulrich Wolfrum hat einen Abschluss als Dr. oec. publ. sowie Diplom-Kaufmann der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Unsere Beteiligungen

Baettr Holding GmbH

Baettr  ist ein führender Komponentenlieferant für die Windindustrie. Die Firma ist spezialisiert auf die Serienproduktion von kundenspezifischen Großgusskomponenten für On- und Offshore Märkte inkl. CNC-Bearbeitung, Oberflächenbehandlung sowie Vormontageleistungen. Die internationale Präsenz mit drei Gießereien, zwei Bearbeitungsstandorten und zwei Standorten zur Oberflächenbearbeitung in Europa und Asien ermöglicht es Baettr, weltweit Kunden zu beliefern.

Sitz
Stade (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
260
Mitarbeiter
1.100
FRIWO AG

Die FRIWO AG entwickelt, produziert und vertreibt als international agierender Systemanbieter von Hard- und Softwarelösungen leistungsfähige und hochwertige Produkte entlang des elektrischen Antriebsstrangs. Wesentliche Anwendungsbereiche sind die Elektromobilität, mobile Werkzeuge, die Medizintechnik und diverse industrielle Applikationen. Durch eine globale Produktions- bzw. Beschaffungsstruktur ist es der FRIWO möglich, technologisch führende Produkte zu überzeugenden Preisen anbieten zu können.

Sitz
Ostbevern (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
110
Mitarbeiter
1.800
JK-Gruppe GmbH

Die JK-Gruppe ist ein weltweit führender Hersteller von Investitionsgütern für die Besonnungs-, Fitness- und Beauty-Branche. Am Standort Windhagen entwickelt und produziert das Unternehmen Geräte unter den Markennamen „Ergoline“, „Beauty Angel“, „Sonnenengel“ und „Wellsystem“. Die Anwendungsbereiche umfassen kosmetische Besonnungen, Rotlicht- und Nahinfrarot-Anwendungen für schönere Haut sowie Wasserstrahl-Massagen.

Sitz
Windhagen (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
140
Mitarbeiter
450
Sesotec GmbH

Die Sesotec produziert Geräte und Systeme für die Fremdkörper­detektion /-separation, die Produkt­inspek­tion und die Sortierung von Stoffströmen für die Lebens­mittel-, Kunststoff-, Pharma-, Holz- und Recy­cling­industrie. Die weltweit marktführende Stellung von Sesotec basiert auf hoher Kompetenz in einem breiten Technologie-Spektrum. Nach wie vor werden alle Systeme und Geräte in Deutschland entwickelt, konstruiert und hergestellt. Der Exportanteil der Produkte beträgt über 50 Prozent.

Sitz
Schönberg (Deutschland)
Umsatz (EUR Mio.)
100
Mitarbeiter
680
United Souvenirs GmbH

United Souvenirs GmbH ist ein führender Einzel- und Großhändler von Souvenirs und Geschenkartikeln in Europa. Mit seinen Großhandelsaktivitäten ist das Unternehmen europaweit präsent. Darüber hinaus betreibt United Souvenirs über 80 Filialen an touristischen Zentren in Österreich, Deutschland, Spanien, Polen und der Slowakei.

Sitz:
Wien
Umsatz (EUR Mio.):
90
Mitarbeiter:
500

Welche Unternehmen suchen wir?

Wir wollen weiter wachsen und suchen laufend neue Beteiligungs­­möglichkeiten. Unsere Entschei­dungs­wege sind kurz und wir bearbeiten bei uns eingehende Beteiligungs­opportunitäten schnell und diskret.

Uns zeichnet eine kreative und flexible Heran­gehens­weise an jede neue Beteili­gungs­situation aus. Da wir im Unterschied zu Private Equity-Firmen eigenes Geld investieren, sind wir nicht Exit-orientiert, sondern verfolgen eine lang­fristige Ent­wick­lungsperspektive.

Wir suchen Unter­nehmen, die die nach­fol­genden Kriterien erfüllen:

Branchen:

Wir haben keinen Branchen­fokus. In der Vergan­genheit konnten wir umfang­reiche Erfahrungen in produk­tions­orientierten Branchen, verschiedenen Dienst­leistungen und im Handel sammeln.

Unternehmensgröße:

Die Gruppenunternehmen der VTC weisen aktuell einen Umsatz zwischen EUR 55 Mio. und EUR 250 Mio. auf. Auch im Fall von nachvoll­ziehbarem Wachs­tums­potential sollte ein poten­tieller Betei­ligungs­kandidat einen Umsatz von mehr als EUR 10 Mio. aufweisen.

Für unsere Tochter­unternehmen suchen wir je nach Ausgangs­lage auch kleinere Akqui­sitions­kandi­daten.

Beteiligungshöhe und regionaler Fokus:

Bei unseren Investitionen streben wir Mehrheits­betei­ligungen an, die Übernahme quali­fizierter Minder­heits­beteili­gungen ist jedoch auch möglich. Wir inves­tieren pro Transaktion Eigen­mittel von bis zu EUR 50 Mio., größere Inves­titionen prüfen wir zusammen mit Partnern.

Unser regionaler Investi­tions­schwer­punkt liegt in Deutschland und den angrenzenden Ländern.

Aktuelles

Recyclingquote, Rezyklatanteil und die Auswirkungen auf die Kunststoffindustrie

Recyclingquote, Rezyklatanteil und die Auswirkungen auf die Kunststoffindustrie

Auf dem Weg zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist es das erklärte Ziel von Industrie, Gesellschaft und Politik, die Abfälle von heute in Sekundärrohstoffe....

Mehr Lesen
Recyclingquote, Rezyklatanteil und die Auswirkungen auf die Kunststoffindustrie

Recyclingquote, Rezyklatanteil und die Auswirkungen auf die Kunststoffindustrie

Was versteht man unter der Recyclingquote?

Als Recyclingquote bezeichnet man den Anteil der tatsächlich aus dem Abfall recycelten Wertstoffe. Hier wird unterschieden in Sekundärbauteile (komplette, wiederverwertbare Bauteile) und Sekundärrohstoffe. Welche Bezugszahlen für die Berechnung der Recyclingquote jedoch genau verwendet werden, ist ebenso vielfältig wie umstritten. Denn häufig wird die Recyclingquote gleichgesetzt mit der Verwertungsquote. Während jedoch letztere auch die energetische Verwertung von Wertstoffen aus Abfall umfasst – also Energierückgewinnung durch Verbrennung und somit Ressourcenverschwendung –, schließt die Recyclingquote diese Art der Verwertung aus.

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz definiert in Paragraph 3 Absatz 25 Recycling als „jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden.“ Ferner wird ausgeführt, dass Recycling die „energetische Verwertung und die Aufbereitung zu Materialien, die für die Verwendung als Brennstoff oder zur Verfüllung bestimmt sind“ ausschließt (Absatz 23a).

Laut der Studie Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019 werden hierzulande 99,4% der insgesamt 6,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle verwertet, doch nur 47% werden recycelt. Von Kunststoffabfällen aus privaten Haushalten werden sogar nur 33% recycelt. Der Grund für diese Diskrepanz ist, dass Kunststoffe in der Industrie meist sauber und sortenrein anfallen, in Haushalten jedoch stark vermischt.

Hier kommt es unter anderem auf die richtige Mülltrennung durch die Verbraucher an, denn vermischte Abfälle sind schwierig zu recyceln. Je besser zuhause getrennt wird, desto leichter können die unterschiedlichen Verpackungen in den Anlagen  sortiert und folglich auch recycelt werden.

 

EU-Abfallrahmenrichtlinie

Um die Recyclingquote bei Siedlungsabfällen zu erhöhen, wurde 2018 die EU-Abfallrahmenrichtlinie von 2008 nochmals verschärft. Sah die ursprüngliche Richtlinie bis 2020 für jedes Land eine Recyclingquote von 50% für bestimmte Materialien vor, sind es laut der novellierten Abfallrahmenrichtlinie (EU-RL 2018/851/EG) bis 2025 55%, 60% bis 2030 und sogar 65% bis 2035. Auch hat sich mit den neuen EU-Vorgaben die Berechnung der Recyclingquote geändert. Bisher orientieren sich die EU-Mitgliedstaaten an sogenannten Inputberechnungen. Das heißt, es wird gezählt, was aus einem Sammelsystem ins Recycling gelangt. Künftig gelten EU-weit Output-orientierte Quoten. Es gelten somit nur solche Abfälle als recycelt, die auch tatsächlich wiederverwertet werden. Um eine einheitliche Anwendung der Berechnungsvorschriften zu gewährleisten, hat die EU-Kommission konkrete Berechnungs- und Messungspunkte für die häufigsten Abfälle und Recyclingverfahren festgelegt.

Wie hat sich die Recyclingquote bei Kunststoff in den letzten Jahren entwickelt?

2019 fielen in Deutschland 6,28 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an. Etwa 85,2% dieser Abfälle entstanden nach Gebrauch (sog. Post-Consumer-Abfälle). Die restlichen 14,8% fielen bei der Herstellung und vor allem bei der Verarbeitung von Kunststoffen an. Das klingt nach jeder Menge Recycling-Material. Doch weit gefehlt. Wie aus dem 2019 von der Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlichten Plastikatlas hervorgeht, werden 60% unseres Plastikmülls "energetisch verwertet". Die restlichen knapp 40 Prozent werden recycelt.

Entwicklung des Recyclings von Kunststoffverpackungen

Laut der IK Industrie­vereinigung Kunststoff­verpackungen e.V lässt sich seit In-Kraft-Treten des deutschen Verpackungsgesetzes im Jahr 2019 ein deutlicher Positivtrend bei den Recyclingquoten von Kunststoffverpackungen beobachten. Diese sind, wie einer Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung zu entnehmen ist, in 2019 im Bereich des privaten Endverbrauchs um 12,3% gestiegen. Demzufolge liegen im Jahr 2019 Kunststoffverpackungen bei Quoten von insgesamt 55,2%, bezogen auf den Gesamtmarkt. So konnte laut der ZSVR (Zentrale Stelle Verpackungsregister) die sehr ambitionierte gesetzliche Recyclingquote von 58,5% nahezu erreicht werden.

IK-Geschäftsführerin Dr. Isabell Schmidt zeigt sich erfreut über diese Entwicklung: „Der sprunghafte Anstieg des Recyclings ist ein grandioser Erfolg des neuen Verpackungsgesetzes, für das sich unsere Branche eingesetzt hat.“

Gleichzeitig betont Schmidt, dass nun die Kreislaufwirtschaft weiter an Fahrt aufnehmen müsse und es jetzt darum ginge, die finanziellen Anreize für recyclingfähiges Verpackungsdesign zu stärken, damit sich Investitionen in neue Verpackungsdesigns auch für jedermann bezahlt machen. Für 2022 ist eine erneute Überprüfung des Verpackungsgesetzes angedacht.

Was versteht man unter Rezyklaten?

Der Begriff „Rezyklat“ findet vor allem in der Kunststoffindustrie Verwendung und steht synonym für wieder aufbereitete Kunststoffabfälle. Rezyklate werden je nach Zustand der zu recycelnden Kunststoffabfälle mittels unterschiedlicher Wiederaufbereitungsverfahren gewonnen. Grundsätzlich werden Kunststoffrezyklate in zwei Kategorien unterteilt: „Post Industrial Rezyklate“ und „Post Consumer Rezyklate“.

Post Industrial Rezyklate

Post Industrial Rezyklate werden aus industriellen Abfällen gewonnen, die während des Produktionsprozesses als Ausschuss anfallen. Meist fallen sie sortenrein an und können somit ohne großen Sortier- und Reinigungsaufwand mit Hilfe spezieller Kunststoffmühlen zerkleinert und wiederverwertet werden. Post Industrial Rezyklate sind aufgrund des sauberen Ausgangsmaterials besonders hochwertig und werden aus diesem Grund von vielen Unternehmen bevorzugt eingesetzt. Und doch gibt es Anwendungsbereiche wie Lebensmittel, Kosmetik und Pharma, in denen selbst die sortenreinen Post Industrial Rezyklate aufgrund höchster Anforderungen an Produktsicherheit und-hygiene nicht oder nur begrenzt eingesetzt werden dürfen.

Post Consumer Rezyklate

Diese Rezyklate werden aus den Abfällen der Endverbraucher, sprich dem gelben Sack bzw. der gelben Tonne, gewonnen. Post Consumer Abfälle werden gesammelt, nach Kunststoffart (PP, PE, PS) sortiert, zerkleinert, gewaschen und anschließend zu Kunststoffgranulat geschmolzen. Da im gelben Sack Verpackungen aus unterschiedlichsten Plastiksorten vermischt sind, ist die Aufbereitung zu hochwertigem Rezyklat anspruchsvoller und bedarf modernster Recycling- und Sortieranlagen.

 Sesotec unterstützt alle industriellen Bereiche des Kunststoffkreislaufs mit innovativen Lösungen - 
für mehr Profitabilität, Qualität und Produktivität. 
Entdecken Sie unsere Circular Economy Systeme.

Entwicklung des Rezyklatanteils und die Folgen für die Kunststoffindustrie

Rezyklate werden als Rohstoff für neue Kunststoffprodukte immer wichtiger. Das zeigte auch das 2019 erschienene Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland. So wurden 2019 13,7% der gesamten Kunststoffverarbeitungsmenge durch Rezyklate gedeckt. Seit der letzten Erhebung 2017 stieg die Rezyklatmenge pro Jahr um rund 5%. Doch es gibt beim Einsatz von Rezyklaten noch deutlich Luft nach oben.

Die IK (Industrievereinigung Kunststoffverpackungen) sieht die Haupthemmnisse für den Rezyklateinsatz in der mangelnden Verfügbarkeit und teilweise minderwertigen Qualität des Rezyklatmaterials. Recycler und Entsorgungsverbände fordern daher schon seit Mitte 2020 Maßnahmen der Politik. Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller von den Grünen warb beim Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress in Stuttgart für einen „verpflichtenden Rezyklatanteil bei Kunststoffen". Der Bundesrat jedoch wies die Forderung nach nationalen Rezyklat-Einsatzquoten für bestimmte Produkte zurück. Der Grund: Während Kunststoff-Rezyklate in vielen Bereichen, wie im Bau-, Verpackungs- und Landwirtschaftssektor bereits routinemäßig zum Einsatz kommen, sind die Hürden in anderen Bereichen wie Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen, die besondere Anforderungen an die Qualität der Rezyklate stellen, sehr hoch. Für solch sensible Anwendungen stehen aktuell noch nicht die erforderlichen Mengen und Qualitäten von Sekundärrohstoffen zur Verfügung.

Die Qualität und Sicherheit von Produkten darf jedoch keinesfalls durch den Einsatz von Rezyklaten beeinträchtigt werden. Laut der IK spielt zum einen eine optimierte Abfalltrennung durch den Verbraucher eine tragende Rolle, zum anderen braucht es Investitionen in Hightech-Sortierung und hochwertige Aufbereitung, um die geforderten Mengen zu bewältigen und optimal zu sortieren. Nur durch ein reibungsloses Zusammenspiel aller Beteiligten – vom Konsumenten über den Recycler bis hin zu Herstellern und Verarbeitern – lässt sich langfristig ein stabiler Markt für Rezyklate etablieren.

Herausforderungen für Recycler, Kunststoffhersteller und -verarbeiter

Durch die steigenden Anforderungen an Rezyklatmenge und -qualität steigt nicht nur der Druck auf die Recycler, mehr sortenreines Material herzustellen. Auch die Hersteller und Verarbeiter müssen mehr Rezyklat einsetzen, um künftig Kundenwünschen und gesetzlichen Vorgaben nachkommen zu können. Zum einen müssen Maschinen teilweise nachgerüstet werden, um mehr Materialien verarbeiten zu können, zum anderen bedarf es modernster Materialanalysesysteme, Sortiergeräte und Metallseparatoren, um auch mit minderwertigen Qualitäten umgehen und eventuelle Störstoffe zuverlässig beseitigen zu können.

Fazit

Die Begriffe Recyclingquote und Rezyklatanteil werden oft synonym verwendet, haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen. Während die Recyclingquote den Anteil an wiederverwerteten Abfällen darstellt, versteht man unter dem Rezyklatanteil den Anteil an Sekundärrohstoffen, die in neue Produkte einfließen. Beides – Recyclingquote und Rezyklatanteil – sind wichtige Faktoren für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Die Recyclingquote ist jedoch nur schwer nachvollziehbar. Bisher wurde alles berechnet, was aus einer Sortieranlage ins Recycling geht. Verluste beim Recyclingprozess, wie etwa die Verbrennung von Störstoffen, wurden bislang bei der offiziellen Quote mit einbezogen. Die Recyclingquote bedingt jedoch unmittelbar die Verfügbarkeit von Sekundärrohstoffen. Je mehr stofflich verwertet wird, desto mehr Material steht für die Herstellung von Rezyklat zur Verfügung. Um den Kreislauf in Schwung zu bringen, muss die Recyclingquote und damit einhergehend auch der Einsatz von Rezyklaten bei der Herstellung neuer Produkte deutlich erhöht werden. Hierfür bedarf es zum einen weiterer Maßnahmen der Politik und zum anderen die Bereitschaft aller Beteiligten, seien es Verbraucher, Recycler, Hersteller oder Verarbeiter, ihren Beitrag zu leisten und an einem Strang zu ziehen.


Neues E-Book:  Die Kreislaufwirtschaft - Herausforderungen und Chancen für Recycler und Kunststoffverarbeiter

In diesem umfassenden E-Book erhalten Sie Einblick in die wichtigsten Faktoren der Circular Economy. Dabei betrachten wir insbesondere das Ziel der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft, die nicht nur für Mensch und Umwelt sondern auch für Recycler, Kunststoffhersteller- und Verarbeiter profitabel sein muss.